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Was ist Legasthenie? Was sind die Symptome?

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Legasthenie ist eine Verständnis- und Merkfähigkeitsstörung beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Menschen mit Legasthenie haben Probleme bei der visuellen, auditiven und sprachlichen Verarbeitung.

Dies führt zu Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben, numerischen und verbalen Denken. Legasthenie wird nicht durch eine geistige Behinderung verursacht, und die Betroffenen verfügen über eine normale oder hohe Intelligenz. Es gibt jedoch Störungen in der Gehirnfunktion in diesen Bereichen.

Was sind die Ursachen von Legasthenie?

Die Ursachen von Legasthenie sind noch ungeklärt. Forschungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass genetische, neurologische und Umweltfaktoren eine Rolle spielen können. Einige mögliche Ursachen für Legasthenie sind:

  • Genetische Faktoren: Es wird vermutet, dass mehr als ein Gen bei der Lernschwäche eine Rolle spielt und dass bestimmte genetische Mutationen oder Variationen das Risiko, an Legasthenie zu erkranken, erhöhen können.
  • Neurologische Faktoren: Studien mit bildgebenden Verfahren haben gezeigt, dass es Unterschiede in der Struktur und Funktion des Gehirns von Menschen mit Legasthenie im Vergleich zu Menschen ohne Legasthenie geben kann. Diese Unterschiede können sich auf die Art und Weise auswirken, wie das Gehirn Sprache verarbeitet, insbesondere auf die Bereiche, die für die phonologische Verarbeitung zuständig sind, d. h. die Fähigkeit, Sprachlaute zu erkennen und zu verarbeiten.
  • Umweltfaktoren: Einige Umweltfaktoren gelten als potenzielle Risikofaktoren für Legasthenie, z. B. die Exposition gegenüber bestimmten Schadstoffen während der Schwangerschaft, ein niedriges Geburtsgewicht oder prä- und postnatale Komplikationen. Es sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um den Zusammenhang zwischen diesen Umweltfaktoren und Legasthenie vollständig zu verstehen.
  • Unterschiede in der kognitiven und sprachlichen Verarbeitung: Einige Forscher glauben, dass Legasthenie mit Unterschieden in den kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten zusammenhängen könnte. So wurden bei Legasthenikern Schwierigkeiten bei der phonologischen Verarbeitung festgestellt, also bei der Fähigkeit, Sprachlaute zu erkennen und zu verarbeiten. Auch andere kognitive Fähigkeiten wie auditive Verarbeitung, Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeit können betroffen sein.
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Welche Arten von Legasthenie gibt es?

Legasthenie (Lese und Rechtschreibstörung) wird im Allgemeinen in 3 Hauptgruppen unterteilt:

Verbale Legasthenie

Sie umfasst Schwierigkeiten mit sprachlichen Fähigkeiten. Dazu gehören:

  • Wortschatzentwicklung: Nichterreichen eines altersgemäßen Wortschatzes.
  • Rechtschreib Störung: Schwierigkeiten bei der Anwendung korrekter Rechtschreibregeln.
  • Sprachliche Gewandtheit: Schwierigkeiten, Gedanken schnell und fließend auszudrücken.
  • Mündliche Anweisungen: Schwierigkeiten, komplexen mündlichen Anweisungen zu folgen.

Visuell-räumliche Legasthenie

Umfasst Schwierigkeiten beim Lesen und bei visuell-räumlichen Funktionen. Dazu gehören:

  • Buchstaben- und Worterkennung: Schwierigkeiten, Buchstaben, Wortteile und ganze Wörter richtig zu erkennen.
  • Lesegeschwindigkeit und -genauigkeit: Langsames, unzusammenhängendes und ungenaues Lesen.
  • Wahrnehmung des Seitenaufbaus: Schwierigkeiten, Zeilen, Absätze und den Seitenaufbau richtig zu erkennen.
  • Verstehen: Schwierigkeiten, den Text vollständig und richtig zu verstehen.

Gemischte Legasthenie

Eine Kombination voneinander abhängiger Schwierigkeiten, die sowohl verbale als auch visuell-räumliche Merkmale betreffen. Beispielsweise können gleichzeitig Schwierigkeiten beim Merken von Wörtern und beim Erkennen von Buchstaben auftreten.

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Legasthenie-Test

Um herauszufinden, ob du an Legasthenie leidest, findest du hier einige Fragen:

  • Fällt dir das Lesen sehr schwer? Ist dein Lesetempo und deine Lesegenauigkeit im Vergleich zu deinen Mitschülern auffällig langsam?
  • Kannst du dir Wörter schlecht merken? Ist dein Wortschatz nicht altersgemäß?
  • Fällt es dir schwer, Rechtschreibregeln zu lernen? Machst du häufig Fehler?
  • Sprichst Du nicht flüssig und logisch zusammenhängend? Fällt es dir manchmal schwer, deine Gedanken auszudrücken?
  • Fällt es dir schwer, komplexen Anweisungen zu folgen?
  • Wie gut sind deine visuell-räumlichen Fähigkeiten? Kannst du zum Beispiel Buchstaben, Wörter und Seitenlayouts nur schwer auseinanderhalten?
  • Haben sich deine schulischen Leistungen verschlechtert? Sind deine Noten plötzlich schlechter geworden?
  • Hast du soziale und emotionale Probleme mit anderen Schülern?
  • Hast du ständig das Gefühl, dass du zusätzliche Unterstützung von deiner Familie und deinen Lehrern brauchst?

Diese Fragen helfen dir, dir ein Bild von möglichen Symptomen einer Legasthenie zu machen. Wenn du mehr als eine Frage mit „Ja“ beantwortest, bist du möglicherweise von Legasthenie betroffen. Eine endgültige Aussage ist jedoch ohne eine offizielle Diagnose nicht möglich. Bei Bedarf kann es wichtig sein, einen Lehrer, Arzt oder klinischen Psychologen aufzusuchen.

 

Können Menschen mit Legasthenie das Lesen Lernen?

Ja, Menschen mit Legasthenie können lesen lernen, aber es kann mit großen Schwierigkeiten verbunden sein. Obwohl der Prozess des Lesenlernens mit der Diagnose Legasthenie schwierig wird, kann er mit frühzeitiger und kontinuierlicher Unterstützung und dem Einsatz geeigneter Methoden und Mittel erfolgreich sein.

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Was sollten Eltern eines legasthenen Kindes tun?

Um die Fähigkeiten des Kindes mit Legasthenie zu verbessern, sollten die Familien Folgendes tun:

  • Dem Kind gegenüber positiv eingestellt sein: Das betroffene Kind ermutigen und unterstützen
  • Zusammenarbeit mit der Schule: Für eine gute Kommunikation sorgen und dabei helfen, angemessene Vorkehrungen und Unterstützung zu gewährleisten.
  • Arbeitsmethoden optimieren: Der Arbeitsplatz sollte aufgeräumt, ruhig und mit wenigen Unterbrechungen sein. Benutze Gedächtnisstützen und Erinnerungshilfen.
  • Anpassungen im Alltag vornehmen: Ideen entwickeln, um alltägliche Aufgaben zu erleichtern (z.B. mit Hilfe von Listen).
  • Selbstvertrauen aufbauen: Baue Selbstvertrauen auf, indem du Erfolge feierst. Vermeide jedoch übermäßiges Lob.
  • Soziale und emotionale Unterstützung stärken: Ermutige dazu, Freundschaften zu stärken und an Aktivitäten teilzunehmen.
  • Wenn nötig, nimm professionelle Hilfe in Anspruch: Logopädie, Psychotherapie oder Beratung in Anspruch nehmen.
  • Medikamente sorgfältig abwägen: Medikamente sollten nur nach sorgfältiger ärztlicher Absprache und bei begleitenden Beschwerden eingesetzt werden.
  • Informiere dich über Hilfsangebote: Informiere dich über Bücher, Verbände, Websites und Konferenzen zum Thema Legasthenie.

Eine erfolgreiche Intervention erfordert eine gute Kommunikation zwischen Familie und Schule. Die Unterstützung der Familie ist entscheidend für den Erfolg des Kindes. Es liegt in der Verantwortung der Familie, ihre Kinder zu fördern und sie auf ein erfolgreiches Leben vorzubereiten.

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Wie wird Legasthenie behandelt?

Zu den Behandlungs- und Fördermaßnahmen bei Legasthenie, die nach der Diagnose einer Lernschwäche empfohlen werden, gehören:

  • Gezielte Förderung im Lesen, Schreiben und Rechnen: Zusätzliche Förderung durch die Lehrkraft, einzeln oder in Kleingruppen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen, in denen Schwierigkeiten bestehen.
  • Vereinfachung verbaler Instruktionen: Komplexe verbale Anweisungen werden vereinfacht und in einzelne Schritte zerlegt.
  • Zusätzliche Zeit: Für Tests und Hausaufgaben wird zusätzliche Zeit eingeräumt. So können langsame Lesegeschwindigkeiten und lange Bearbeitungszeiten ausgeglichen werden.
  • Organisation: Die Organisation und Präsentation von Schulunterlagen wird verändert (z.B. Verwendung von Brailleschrift, vergrößerter Schrift, Audio-aufnahmen).
  • Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses: Techniken wie logisches Problemlösen, Mindmapping, Befehlsverfolgung werden eingesetzt.
  • Steigerung der Motivation und des Selbstvertrauens: Motivation und Selbstvertrauen werden durch positive Verstärkung, Erfolgserlebnisse und Ermutigung gestärkt.
  • Technologische Hilfsmittel: Technologien wie digitale Lesegeräte, Audio-Text-Software, Taschenrechner und Diktiersoftware können eingesetzt werden.
  • Visuell-räumliche Unterstützung: Visuelle Hilfsmittel wie Karten, Diagramme, Mindmaps und grafische Organizer werden eingesetzt, um Konzepte visuell darzustellen.
  • Psychotherapie: Einzel-, Familien- oder Gruppentherapie kann emotionale Unterstützung und Bewältigungsstrategien bieten.
  • Medikamente: Medikamente werden selten eingesetzt, können aber bei komorbiden Störungen (z. B. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) zum Einsatz kommen.

Der Behandlungsplan ist individuell. Er hängt von der Schwere der Symptome, dem Alter und dem Potenzial des Schülers ab. Legastheniepädagogische Unterstützung und Anpassungen sollten in der Schule, zu Hause und in der Gemeinschaft eingesetzt werden.

Ziel ist es, Schüler zu unterstützen. Sie sollen Unabhängigkeit und Selbstvertrauen beim Lesen, Schreiben und Rechnen gewinnen.

 

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Quellen:

  • Fragel-Madeir, L., De Castro, J. B. P., Delou, C. M. C., Melo, W. V., Alves, G. R., Teixeira, P. O., & Castro, H. C. (2015). Dyslexia lese rechtschreib schwierigkeiten: A Review about a Disorder That Still Needs New Approaches and a Creative EducationCreative Education06(11), 1178–1192.
  • Martinelli, K., & Cruger, M., PhD. (2022). Understanding Dyslexia.  legasthenie definition Child Mind Institute.
  • Osa-Afiana, D. D. (2022, November 7). Symptom identification, assessment and management of dyslexia in children.