Was sind sexuelle Obsessionen und ihre Symptome?

Sexuelle Obsession bedeutet, dass eine Person zwanghafte Gedanken über sexuelle Themen hat, die von leicht bis schwer reichen können. Der menschliche Geist kann täglich über Sex fantasieren, was ganz normal ist.

Sexuelle Obsession ist jedoch etwas anderes. Diese Gedanken oder Triebe kommen ohne den Wunsch, an etwas Sexuelles zu denken. Es ist sehr beunruhigend für die Menschen, die sie erleben und wirkt sich in hohem Maße negativ auf das Leben der Betroffenen aus.

Unsere Sexualtherapeutinnen und -therapeuten bieten Unterstützung bei Fragen zur Sexualität. Mit ihrer Expertise und einem einfühlsamen Ansatz ermöglichen sie offene Gespräche über intime Anliegen.

Solche Obsessionen sind bei Männern und Frauen gleichermaßen verbreitet. Aufgrund der Angst, der Unruhe und des Leids, die durch die Zwangsgedanken der Betroffenen verursacht werden, gibt es große Schwierigkeiten in ihrem Leben.

Sie können dazu führen, dass enge Beziehungen nicht mehr möglich sind oder sich bestehende verschlechtern. Ein häufiges Missverständnis ist, dass sexuelle Obsessionen Fantasien sind. Obsession unterscheidet sich jedoch von Fantasien. Fantasien basieren auf den Wünschen der Person und bereiten Freude.

Obsession hingegen konzentriert sich auf die Angst einer Person vor Perversionen, wie Pädophilie oder Vergewaltigung. Menschen, die an dieser Art von Zwangsstörung leiden, wollen solche Gedanken und Vorstellungen nicht haben. Sie empfinden sie als schrecklich, schmerzhaft und beschämend.

Was sind die Ursachen für sexuelle Obsessionen?

Die genauen Ursachen für sexuelle Obsession sind nicht abschliessend erforscht. Jedoch ist bekannt, dass ein Ungleichgewicht der Gehirnchemikalien zu Obsession führen kann. Chemikalien im Gehirn helfen, die Stimmung und die Gedanken zu regulieren. Probleme mit diesen können unsere Gefühle, Gedanken und unser Verhalten beeinflussen.

Einige Risikofaktoren können auch sexuelle Obsessionen verursachen:

• Übermäßiger Kontakt mit sexuellen Inhalten,
• Sexuelle Unterdrückung,
• Probleme mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit,
• Stimmungsschwankungen (wie Depressionen oder Angstzustände),
• Familienkonflikte,
• Vorgeschichte von körperlichem oder sexuellem Missbrauch,

Tun Menschen mit sexuellen Obsessionen anderen Menschen weh?

Im Gegenteil, sie haben große Angst, Schaden anzurichten. Menschen mit Zwangsstörungen sind oft besorgt, dass eine verbotene oder unerlaubte sexuelle Obsession sie eines Tages dazu bringen wird, diese Wünsche zu erfüllen.

Sie vermeiden solche Handlungen weitgehend, egal ob sie mit Pädophilie, Vergewaltigung oder sexueller Gewalt zu tun haben. Ein Mensch mit einer Zwangsstörung findet seine Obsession unmoralisch. Er oder sie ist abgestoßen von dem Gedanken, danach zu handeln.

Was sind die häufigsten Formen der sexuellen Zwangsvorstellungen?

Obwohl eine Person eine große Bandbreite an sexuellen Obsessionen erlebt, gibt es verschiedene Arten. Die Arten der sexuellen Obsessionen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie als verboten gelten können.

Sie unterbrechen das Leben von Menschen. Oder sie können von der Gesellschaft moralisch nicht akzeptiert werden. Diese Typen können in Form von Gedanken oder Bildern auftreten.

• Geschlechtsverkehr mit Tieren
• Inzest
• Untreue
• Sexueller Missbrauch oder Gewalt
• Sex und Religion als eine Form der Blasphemie
• Sexuelle Sklaverei
• Sexueller Sadismus oder Masochismus
• Sexuelle Gedanken über Freunde
• Sex mit Minderjährigen

Was sind häufige Gedanken, die durch sexuelle zwangsgedanken verursacht werden?

• Was ist, wenn ich meinen Liebhaber vergewaltige?
• Was ist, wenn ich meinen Partner betrüge?
• Habe ich kürzlich etwas sexuell Unangemessenes getan?
• Wenn ich diese Person ansehe, möchte ich vielleicht Sex mit ihr haben.
• Was, wenn ich meinen Partner nicht genug liebe? Was, wenn er mich nicht genug liebt?
• Was ist, wenn ich schwul bin und die ganze Zeit dachte, ich wäre hetero?
• Wenn ich auf der Straße an einer Frau vorbeigehe, könnte ich sie unangemessen berühren.
• Was ist, wenn ich hetero bin und die ganze Zeit dachte, ich wäre schwul?
• Wenn ich diese Frau attraktiv finde, heißt das, dass ich lesbisch bin?
• Ich kann ein Baby belästigen, wenn mich jemand bittet, die Windel des Babys zu wechseln.
• Was ist, wenn ich ein anderes Geschlecht habe und es noch nicht weiß?

Was sind häufige Verhaltensweisen, die bei einer sexuellen Obsessionen auftreten können?

Wenn Menschen von der Sexualität besessen sind, entwickeln sie bestimmte Verhaltensweisen, um mit der Angst fertig zu werden, die durch diese Gedanken verursacht wird. Diese werden Zwänge genannt.

Einige häufige Zwänge der sexuellen Zwangsgedanken sind:

• Vermeiden von Verhaltensweisen, die durch aufdringliche Gedanken verursacht werden können,
• Mentale Rituale durchführen, um inakzeptable sexuelle Gedanken akzeptieren zu können,
• Verzicht auf Sex, um den Partner nicht zu verletzen,
• Nachdenken über vergangenes Sexualverhalten auf Anzeichen von Perversion oder Unmoral,
• Kontrolle der genitalen Erregung in Zwangssituationen,

Was sind die Symptome einer sexuellen Obsessionen?

• Angst davor, von einem Familienmitglied angezogen zu werden,
• Übermäßige Angst, von Tieren, leblosen Gegenständen oder Kindern angezogen zu werden,
• Starke Angst, eine sexuell anstößige Handlung zu begehen,
• Übermäßige Angst vor Gewalt beim Sex,
• Beunruhigende Gedanken oder Bilder von sexuellen Handlungen mit unerwünschten Wesen wie Kindern oder Tieren,

Gibt es einen Unterschied zwischen sexuellen Obsessionen bei Männern und Frauen?

Menschen beschreiben sexuelle Zwangsgedanken vielleicht als eine hauptsächlich männliche Eigenschaft. Männer und Frauen mit einer Zwangsstörung leiden jedoch in etwa gleich häufig unter sexuellen Obsessionen.

Führt das Nachdenken über Sexualität zur Verwirklichung von Obsessionen?

Es ist normal, dass störende Gedanken die Menschen beunruhigen. Solche Gedanken zu haben, bedeutet jedoch nicht, dass die Person sie auch in die Tat umsetzt. Du weißt gar nicht, was dir alles durch den Kopf geht, oder? Die meisten von ihnen gehen dir nur als Gedanken durch den Kopf. Das Gleiche gilt für zwanghafte Gedanken.

Wie geht man mit sexuellen Zwangsgedanken um und welche Behandlung gibt es?

Menschen, die unter einer sexuellen Zwangsgedanken leiden, profitieren definitiv von Unterstützung. Sie sollten dazu ermutigt werden, sich von einem Psychologen behandeln zu lassen, der auf die Behandlung von sexuellen Zwangsvorstellungen spezialisiert ist. OCD-Spezialisten (Zwangsstörung, Obsessive-Compulsive Disorder, OCD) sind darauf vorbereitet, eine Vielzahl von OCD-Subtypen zu behandeln, darunter auch die sexuelle Zwangsstörung.

Bei Zwangsstörungen werden sexuelle Obsessionen ähnlich wie andere Obsessionen behandelt. Wie alle Arten von Zwangsstörungen kann auch die sexuelle Zwangsstörung von einer Behandlung mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) profitieren.

Zusätzlich zur KVT kann sie mit den Behandlungsansätzen der Expositions- und achtsamkeitsbasierten kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden. In fortgeschrittenen Fällen können Medikamente helfen, die Gedanken zu kontrollieren. In einigen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt empfohlen werden.

Wenn du unter zwanghaften und unerwünschten Gedanken über Sex leidest, solltest du dir auf jeden Fall therapeutische Unterstützung holen. Der Hauptgrund, warum Menschen dieses Thema vermeiden, ist Peinlichkeit.

Sie haben Angst, dass der Psychologe sie verurteilen wird. Egal, wie aufwühlend oder peinlich es dir erscheinen mag, die Gedanken, die du mit uns teilst, werden vertraulich behandelt. Gleichzeitig werden sie ohne Vorurteile empfangen.

Wie hilft dengem bei sexuellen Obsessionen?

Die auf Zwangsstörungen spezialisierten Psychologen von dengem können dir bei sexuellen Obsessionen helfen. Außerdem kannst du die Therapieunterstützung online in einer Umgebung erhalten, in der du deine Privatsphäre schützen kannst.

Eine Therapie in deiner Muttersprache zu erhalten, gehört zu den Privilegien von dengem. Du kannst dich im Rahmen der Schweigepflicht mit den Fachpsychologen deiner Wahl treffen.

Außerdem hast du die Möglichkeit, ein kostenloses Vorstellungsgespräch zu führen. In Vorgesprächen kannst du deinen Psychologen kennenlernen und Fragen stellen.

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Quellen:

1. Foa, E. B., Huppert, J. D., Leiberg, S., Langner, R., Kichic, R., Hajcak, G., & Salkovskis, P. M. (2002). The obsessive-compulsive inventory: Development and validation of a short version. Psychological Assessment, 14(4), 485-496.
2. Dell’Osso, B., Rizzo, C., Altamura, A. C., & Mundo, E. (2008). Prioritized sexual obsessions and sexual compulsions in a sample of obsessive-compulsive disorder patients. Depression and Anxiety, 25(10), 826-832.